Aufbau und Schutz Ihrer Reputation von Beginn an
Wenn Sie gerade mit Mailjet beginnen, ist es der beste Zeitpunkt, alles richtig zu machen. Ihre Domains und IPs sollten erst „aufgewärmt“ werden, bevor Sie mit dem Versand Ihres vollen Volumens beginnen, und vieles davon hängt von Ihrem gesamten Versandvolumen und Ihrem E-Mail-Programm ab.
Das Versenden von einer gemeinsam genutzten IP bedeutet zum Beispiel, dass kein IP-Warmup erforderlich ist. Doch es bedeutet ebefalls, dass andere Versender mit derselben IP Ihren Versand beeinflussen können. Diese Option eignet sich am besten für Versender, die lediglich eine geringe Anzahl an E-Mails versenden.
Dedizierte IPs hingegen sind ganz neue IPs. ISPs haben noch nie E-Mails von dieser erhalten und alle E-Mails, die von einer unbekannten IP-Adresse gesendet werden, sind zunächst verdächtig. Dedizierte IPs müssen daher erst aufgewärmt werden, bevor sie verwendet werden. Dies erfordert ein Zeitpolster vor dem Versand, um die Anzahl der von dieser IP gesendeten Nachrichten langsam hochzufahren, um den Postfachanbietern (ISPs) zu zeigen, dass Ihr Datenverkehr legitim ist und nicht von einem Spammer stammt, der sich als Ihr Unternehmen ausgibt.
Der Aufwärmplan ermöglicht es Absendern, sich beim ISP vorzustellen und eine positive Absender-Reputation aufzubauen, mit der die ISPs einverstanden sind, bevor sie ein großes Volumen versenden.
Die IP-Aufwärmphase ist entscheidend, um von Anfang an eine starke Absender-Reputation zu schaffen. In dieser Zeit werden ISPs und Postfachanbieter Ihr Versandvolumen und Ihre Sendehäufigkeit genau analysieren.
Indem Sie klein anfangen und das Volumen der versendeten E-Mails während Ihrer IP-Aufwärmphase schrittweise erhöhen, geben Sie den ISPs und Postfachanbietern die Möglichkeit, Ihre Inhalte zu überprüfen und die Reaktion Ihrer Empfänger auf Ihre E-Mails zu messen. Mit einer Aufwärmphase wird sichergestellt, dass Ihre E-Mails die beste Chance haben, den Posteingang zu erreichen.
Versenden Sie E-Mails an Empfänger, die wirklich einen Wert in den von Ihnen angebotenen Inhalten sehen. Das Ansprechen von Benutzern, die sich nie angemeldet haben oder die das Interesse an dem, was Sie senden, verloren haben, kann sich negativ auf Ihre Absender-Reputation auswirken. Dies gilt sowohl während der IP-Aufwärmzeit als auch nach deren Ende. Ihre Nutzer zeigen ihr Interesse, indem sie Aktionen durchführen, wie z. B. sich in Ihre Mailingliste einzutragen oder ein Öffnen und/oder einen Klick registrieren.
Hinweis: Die IP-Aufwärmzeit hängt im Allgemeinen vom Alter und der Nutzung Ihrer IPs ab. Wenn Sie jedoch eine neuere Domain haben, müssen Sie möglicherweise auch für diese eine ähnliche Aufwärmphase durchlaufen. In der Regel müssen neue Domains auch einen ähnlichen Prozess durchlaufen, um eine solide Domain-Reputation beim Postfachanbieter aufzubauen.
Aufwärmen Ihrer dedizierten IPs
Der folgende Abschnitt führt Sie Schritt für Schritt durch das Aufwärmen Ihrer dedizierten IP. Befolgen Sie diese sechs Schritte, um sicherzustellen, dass Sie einen großartigen Start hinlegen.
1. Überprüfen der Domainqualität
Es ist wichtig, dass Ihre Absender-Domain einen guten Ruf hat und nicht auf Blacklists von Drittanbietern aufgeführt ist. Wir empfehlen Ihnen dringend, die Google Postmaster Tools zu verwenden, um mehr Informationen über die Reputation Ihrer Domain bei Gmail zu erhalten.
Dies muss von Ihnen, dem Inhaber der Domain, erledigt werden. Sie können sich unter folgendem Link registrieren.
Außerdem sollten Sie keine kürzlich gekaufte Domain verwenden. Wenn Sie Ihre Domain erst kürzlich gekauft haben, sollte sie mindestens die letzten 30 Tage aktiv gewesen sein. Webmails und ISPs assoziieren kürzlich gekaufte Domains mit Spammern. Eine gängige Praxis unter schlechten Akteuren ist es, die Reputation einer Domain zu ruinieren, um dann eine neue zu kaufen und von vorn zu beginnen.
Und schließlich muss Ihre Domain und/oder Subdomain mit einer bestehenden Website verbunden sein. Bei einer Subdomain muss eine Umleitung verwendet werden.
Da Ihre dedizierte IP noch nicht genutzt wurde, empfehlen wir Ihnen, sich in Bezug auf Ihre Domain bei den verschiedenen E-Mail-Clients bekannt zu machen – dies geschieht am besten strategisch, indem Sie Ihre IP langsam aufwärmen.
Das bedeutet, dass Sie das Volumen der über die IP-Adresse versendeten E-Mails Schritt für Schritt erhöhen. Diese Phase wird auch als IP-Aufwärmzeit bezeichnet.
2. Steigerungsrate festlegen
Wie oben erwähnt, werden dedizierte IPs (und damit die Aufwärmpläne) ab 100.000 E-Mails pro Monat empfohlen.
Unabhängig von Ihrem E-Mail-Volumen (ab 100.000 E-Mails und mehr pro Monat), beginnen Sie immer mit 300 E-Mails am ersten Tag und halten Sie eine tägliche Steigerung von 20 % Ihres Versandvolumens ein. Je nach Fall kann eine niedrigere oder auch höhere Steigerungsrate sinnvoll sein:
Hinweis: Dieser Zeitplan kann in Abhängigkeit von vielen Faktoren wie Reputation, Listenhygiene und Engagement der Benutzer variieren. Müssen Sie schneller hochfahren, um einen Termin einzuhalten? Es ist möglich, einen aggressiveren Aufwärmplan zu verfolgen und Ihrer Reputation nicht zu schaden, aber dies ist nur mit Hilfe eines E-Mail-Experten zu empfehlen. Unsere technischen Kundenbetreuer (TAM) können Ihnen mit unseren Zustellbarkeits-Services beim Hochfahren unterstützend zur Seite stehen.
Wenn es um den Rest Ihrer E-Mails geht, können Sie diese in der Regel über Ihren alten E-Mail-Marketing-Anbieter versenden, aber das hängt von Ihren Versandpraktiken ab.
Schließlich können Sie nicht ganz aufhören, sie zu versenden. Dies gilt insbesondere für Transaktions-E-Mails.
3. Sicherstellen eines regelmäßigen E-Mail-Versands
Neben der Steigerungsrate ist die Versandhäufigkeit ein weiteres Erfolgskriterium für die IP-Aufwärmzeit.
Idealerweise sollten Sie täglich Nachrichten versenden. Dies hilft den ISPs, Sie schneller als zuverlässigen Absender zu klassifizieren. Es ist auch einfacher, den Anstieg des Versandvolumens zu ermitteln, wenn Sie täglich versenden.
Wenn Sie jedoch nur dreimal oder weniger pro Woche E-Mails versenden, ist dies im Prinzip auch kein Problem. In diesem Fall brauchen die E-Mail-Clients etwas länger, Sie und Ihre Intentionen besser einzuschätzen.
4. Beachten der Interaktion mit den Empfängern
E-Mail-Anbieter wie Gmail oder Yahoo achten bei der Bewertung von IPs stark auf das Interesse.
Daher sollten Sie beim Aufwärmen einer neuen IP-Adresse an Ihre aktivsten Benutzer versenden. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Ihre Beschwerderate (Spam, Blockierungen usw.) niedrig bleibt.
5. Regelmäßige Bereinigung der Kontaktlisten
Gerade in der Aufwärmphase Ihrer neuen IP-Adresse sollten Sie die Qualität Ihrer E-Mail-Kontaktlisten noch genauer unter die Lupe nehmen. Hier sind einige bewährte Praktiken zur Unterstützung:
Entfernen von inaktiven und nicht erreichbaren Empfängern sowie von Blockierungen
Entfernen Sie inaktive sowie nicht erreichbare Empfänger. Basierend auf der Rücklaufrate in Ihren Kampagnenstatistiken können Sie sehen, ob Sie die richtigen Personen ansprechen.
Ein weiterer Faktor, den die ISPs überwachen, ist die Anzahl der Beschwerden, die Ihre E-Mails erzeugen. Heutzutage ist es für viele Menschen einfacher, unerwünschte Nachrichten als Spam zu melden, als sie einfach abzubestellen.
Entfernen Sie nach jeder Kampagne, die Sie versenden, Folgendes aus Ihrer Liste:
- Hard und Soft Bounces
- Spam-Markierungen
- Blockierungen
ISPs verfolgen die Anzahl der Rückläufer, die Sie bei jedem Sendevorgang haben, und berücksichtigen sie bei der Bestimmung Ihrer Reputation. Wenn Sie zu viele Rückläufer erzeugen, könnten diese ISPs Ihre Nachrichten blockieren.
Ein Soft Bounce ist ein vorübergehendes Zustellbarkeitsproblem, z. B. ein voller Posteingang oder ein Serverproblem. Es ist in Ordnung, weiterhin zu versuchen, E-Mails an diese Adressen zu senden, da sie beim zweiten oder dritten Versuch möglicherweise durchkommen. Stellen Sie aber sicher, dass Sie den Kontakt nach mehreren Soft Bounces aus Ihrer Kontaktliste entfernen.
Dies hängt von der Häufigkeit ab, mit der Sie den Empfänger kontaktieren. Wenn z. B. mit einem Kontakt fünfmal innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten ein Soft Bounce auftritt, ist es wahrscheinlich, dass dies auch in Zukunft passiert.
Ein Hard Bounce ist ein anhaltendes Zustellbarkeitsproblem, z. B. eine ungültige E-Mail-Adresse. Da hier keine Chance besteht, dass die E-Mail jemals empfangen wird, ist es wichtig, diese Adressen sofort zu entfernen.
Eine Übersicht über alle E-Mail-Status finden Sie in unserer Dokumentation.
Wir empfehlen Ihnen außerdem, Empfänger zu entfernen, die Ihre letzten fünf E-Mails nicht geöffnet haben, indem Sie Ihre Listen regelmäßig bereinigen.
Wenn Sie vorhaben, inaktive Kontakte wiederherzustellen, warten Sie bis nach der IP-Aufwärmzeit. Andernfalls riskieren Sie niedrigere Interaktionsraten.
Überprüfen der E-Mail-Adressen auf Tippfehler
Überprüfen Sie Ihre Listen auch auf Tippfehler. Eine einfache Datenprüfung zur Korrektur von Tippfehlern und Fehlern, die während der Erfassungsphase eingegeben wurden, ist der erste Schritt zu einer sauberen Liste.
Auf diese Weise können Sie einfache Fehler bereinigen wie tom@alo.com, tara @ gmailcom, terry! Yahoo.com, usw., und Sie werden keine Nachrichten an ungültige Kontakte senden.
Entfernen nicht-personenbezogener E-Mail-Adressen
Entfernen Sie alle allgemeineren E-Mail-Adressen wie firma@unternehmen.de und System-E-Mail-Adressen wie postmaster@firma.de und noreply@firma.de.
Hinweis: Generell ist es unerlässlich, Kontaktdaten über ein Opt-in-Anmeldeformular zu sammeln, besser noch über ein Double Opt-in-Formular. Der Kauf oder die Anmietung von Kontaktlisten ist bei Mailjet untersagt und die Verwendung führt zur Kündigung Ihres Kontos. Schauen Sie bitte in die Nutzungsrichtlinien (Acceptable Use Policy) für weitere Details.
Beachten der Best Practices für E-Mail-Inhalte
Webmailer und ISPs analysieren auch den Inhalt Ihrer E-Mail, wenn sie entscheiden, ob sie im Posteingang oder im Ordner Werbung oder Spam landen soll.
Wir haben eine Liste mit Empfehlungen zu Best Practices für Ihre Inhalte zusammengestellt.
Verhältnis von Text und Bildern:
- Reduzieren Sie das Verhältnis von Text zu Bild auf etwa 70% zu 30%: Einige Spammer verwenden eine übermäßige Anzahl Bilder, um Inhalte oder Text zu verbergen.
- Trennen Sie Bilder mit Text.
- Vermeiden Sie die Verwendung von übermäßig großen Bildern.
Inhalt:
- Reduzieren oder löschen Sie Zeichen wie „%“; „!“; „?“; „$“, und reduzieren oder löschen Sie Text in GROSSBUCHSTABEN.
- Reduzieren oder entfernen Sie Wörter und Kategorien von Wörtern, die als mit unerwünschten E-Mails assoziiert identifiziert und analysiert wurden. Dazu gehören:
- „Bargeld“, „Rechnung“, „Abrechnung“
- „Aktion“, „Sonderangebot“, „Kostenlos“ – „PayPal“, „Visa“, „Mastercard“
- „Dringend“, „Verzweifelt“, „Hilf mir“
- Vermeiden Sie die Verwendung von base64-Codierung – sie wird von einigen Anti-Spam-Engines als Versuch angesehen, Inhalte zu verstecken. Wir empfehlen die Verwendung der Codierung „Quoted Printable“ (die derzeit von unserem eigenen Drag-and-Drop Editor verwendet wird).
Wenn Sie einen detaillierten Überblick benötigen, worauf Sie bei Ihren E-Mail-Inhalten achten sollten, lesen Sie bitte diesen Blogbeitrag zum Thema Vermeiden des Spam-Ordners.
6. Ausführen regelmäßiger Reputationsprüfungen
Regelmäßige Erfolgsmessungen in der IP-Aufwandsphase sollten nicht unterschätzt werden. Zusätzlich zur Kampagnenleistung und Listenbereinigung wird eine Überprüfung der Reputationsentwicklung empfohlen.
So können Sie herausfinden, ob Sie die IP-Aufwärmzeit erfolgreich abschließen können.
Prüfen Sie regelmäßig Ihre Absender-Reputation. Wie oben erwähnt, können Sie die Google Postmaster Tools verwenden.
Wie bereits gesagt: Wenn Sie E-Mails von einer neuen IP-Adresse aus versenden, ist es wichtig, mit einem geringen E-Mail-Volumen zu beginnen und dieses nach und nach zu erhöhen. Dies ist der beste Weg, um eine Absender-Reputation mit der neuen IP-Adresse aufzubauen.
Aber was genau bedeutet ein geringes E-Mail-Volumen und wie sollten Sie den Versand erhöhen? Kurz gesagt, wie lange dauert es, eine IP-Adresse „aufzuwärmen“?
Sie können in nur zwei bis vier Wochen eine positive Absender-Reputation aufbauen. Es kann aber sechs Wochen oder länger dauern, bis das gewohnte Sendevolumen auf der neuen IP-Adresse erreicht ist.
Die Zeit, die zum Aufwärmen einer IP-Adresse benötigt wird, hängt ab von:
- E-Mail-Client: Jeder E-Mail-Client hat seine eigenen Bewertungsmuster. Daher kann es unterschiedlich lange dauern, bis Sie mit allen Clients eine gute Absender-Reputation aufgebaut haben.
- Geplantes Versandvolumen für E-Mails: Je mehr E-Mails Sie versenden möchten, desto länger ist die IP-Aufwärmzeit.
- Versandhäufigkeit: Je häufiger Sie qualitativ hochwertige E-Mails (also keinen Spam) versenden, desto schneller ist ein Aufwärmen Ihrer IP-Adresse möglich.
Versender, die einen täglichen Newsletter versenden, brauchen weniger Zeit für ein Aufwärmen, als Versender, die nur einen wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Kunden-Newsletter versenden.
Wenn Sie an einem individuellen Plan für die IP-Aufwärmzeit interessiert sind und mehr darüber erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an unser Sales-Team.